Krisen im AlterDepression und Demenz

Im Alter treten häufig Depressionen und  Demenzerkrankungen zusammen auf. Beinahe jeder fünfte demenziell erkrankte Mensch zeigt depressive Störungen. Erschwerend kommt hinzu, dass nahestehende Betreuungspersonen von Menschen mit Demenz  selber gefährdet sind,  an einer Depression zu erkranken.

Beide Erkrankungen beeinflussen sich gegenseitig. Die kognitiven Fähigkeiten, die Alltagsfunktionen und soziale und kommunikativen Funktionen werden durch die Depression zusätzlich beeinträchtigt und die Kompetenz von Menschen mit Demenz erscheint noch eingeschränkter als sie es tatsächlich ist.

Es erfordert eine genaue  Diagnose, ob vorrangig eine Depression oder eine Demenzerkrankung vorliegt oder beides. Oft ist es sehr schwierig die beiden Krankheiten richtig einzuordnen.

Was kann man tun?

Die Behandlung der Depression bei Menschen mit Demenz verhilft zu einem spürbaren besseren Wohlbefinden. Da die Nebenwirkungen von Antidepressiva das Befinden von Menschen mit Demenz beeinflussen, legt sich eine Behandlung ohne Medikamente nahe. Eine Psychotherapie bei leichten und mittleren Depressionen ist sinnvoll. Allerdings stellt eine psychotherapeutische Behandlung aufgrund der kommunikativen Einschränkungen von Menschen mit Demenz eine große Herausforderung dar. Das bisherige Behandlungsangebot muss noch ausgebaut werden.

Text:
Pfarrer Johannes Bröckel – Altenpflegeheimseelsorge - Stuttgart

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